Häufig gestellte Fragen
Bin ich in der Lage, ein Kajak zu bauen?
Sie müssen kein ausgebildeter Tischler oder Bootsbauer sein, um nach der Stitch-and-Glue-Methode ein Boot bauen zu können. Besondere Vorkenntnisse und Fähigkeiten sind nicht erforderlich; jeder ist in der Lage, mit dieser Technik ein edles, robustes und funktionelles Boot zu bauen. Wenn Sie Spaß am handwerklichen Arbeiten haben und darin bereits ein wenig geübt sind, ist das natürlich dennoch von Vorteil.
Viel wichtiger, als fundierte Vorkenntnisse zu haben, ist es, dass Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen und für bestimmte Arbeitsschritte – z.B. das Schleifen – die nötige Ausdauer mitbringen. Wenn Sie vor einem Arbeitsschritt Respekt haben, können Sie ihn sich zunächst in der Videodokumentation in Ruhe ansehen und sich zusätzlich das nötige Detailwissen mit der gedruckten Bauanleitung anlesen. Bei Fragen können Sie uns natürlich kontaktieren.
Wie groß muss meine Werkstatt sein?
Als Faustregel gilt: Mindestarbeitsplatzgröße = Bootsgröße + Mindestabstand von 1m rund um das Boot herum. Bei einem 5m langen und 60cm breiten Kajak ergibt sich also eine Mindestarbeitsfläche von 7m x 2,60m. Sie können Ihren Bootsbauplatz natürlich auch diagonal im Raum ausrichten.
Sie benötigen keine Profiwerkstatt. Sie können Ihr Boot auch in einer Garage oder unter einem Carport bauen. Ein geschlossener Raum mit Heizung und Wasseranschluss ist natürlich wesentlich komfortabler. Dort ist das Boot vor Insekten, Pollenflug und extremen Temperaturschwankungen geschützt. Die Verarbeitung von Epoxidharz ist am besten bei Raumtemperatur möglich.
Welche Werkstatt-Ausstattung benötige ich?
Das Bauprojekt lässt sich mit relativ wenigen Elektro- und Handgeräten durchführen, die meisten sind in jeder gut ausgestatteten Heimwerker-Werkstatt zu finden:
Ein Schleifgerät (möglichst ein Exzenterschleifer), ein Cutter (= Teppichmesser), ein Hammer, Schraubzwingen, Federzwingen aus Kunststoff, ein Handhobel, evtl. eine Japansäge, eine (Schlag-) Schnur, ein Akkubohrschrauber sowie Bohreinsätze und Bits, eine Kombizange, ein Seitenschneider, eine Schere, ein Schraubendreher oder ein Bleistift (als Anstandshalter), ein Maßband, Plastikspachtel, zwei Sägeböcke, Spanngurte, eine Stichsäge, ein Zollstock, ein (rechter) Winkel, ein Schleifklotz, eine dünne Holz- oder Kunststoffleiste.
Denken Sie auch an die Sicherheitsaspekte: Einige Arbeitsschritte erfordern einen Gehörschutz, Gummihandschuhe, eine Schutzbrille oder eine Atemschutzmaske.
Muss ich wirklich Bootsbau-Sperrholz benutzen?
Nun, das müssen Sie natürlich nicht. Aber Sie können sich viel Ärger ersparen, wenn Sie es tun. Beispielsweise sind bei Bootsbausperrholz die beiden äußeren Furnierlagen (die "Decklagen") relativ dick. Dagegen sind die papierdünnen Decklagen eines Baumarkt-Sperrholzes schnell durchgeschliffen - und die Mittellage kommt zum Vorschein. Bei minderwertigem Sperrholz sind die drei Furnierlagen meist nur punktweise miteinander verleimt, bei Bootsbausperrholz dagegen vollflächig verklebt. Durch diese hohe Qualität ist Bootsbausperrholz deutlich teurer als minderwertiges Sperrholz - und das völlig zurecht.
Wie lange dauert es, ein Kajak zu bauen?
Trotz recht einfacher Bauweise werden Sie einige Wochenenden investieren müssen. Mit etwa 100 Stunden netto müssen Sie rechnen, wenn Sie Ihr erstes Kajak bauen. Sie können zudem nicht non-stop durcharbeiten, weil manche Arbeitsschritte Wartezeiten erfordern, etwa wenn Epoxidharz oder Lack aushärten müssen.
Mit welchen Gesamtkosten muss ich rechnen?
Wenn Sie hochwertiges Material verwenden (also z.B. Bootsbausperrholz anstelle von minderwertigem Sperrholz), können Sie bei unserem längsten Modell (Mono Stray 52) je nach Bezugsquelle von ungefähr 1.000 bis 1.100 Euro ausgehen. Das beinhaltet alle Baumaterialien (Sperrholz, Nadelholzleisten, Glasgewebe, Glasband, Epoxidharz, Härter, Füllstoffe, Lack), den Ausbau (Sitz, Rückengurt, Fußstützen, Deckfittings, Tragegriffe, Dichtungen), Verbrauchsmaterial in Ihrer Werkstatt sowie Versandkosten für Ihre diversen Bestellungen. Gegenüber einem vergleichbar umfangreichen Komplettbausatz sparen Sie etwa 250 bis 500 Euro. Wenn Sie ein solches von Hand gebautes Kajak kaufen, müssen Sie mindestens 2.500 Euro ausgeben.
Warum bieten Sie keine Baupläne in Echtgröße an?
Haben Sie einmal versucht, entlang einer dünnen Papierschablone eine Linie sauber auf den Untergrund zu übertragen? Der resultierende Linienverlauf ist meist nicht besonders schön. Außerdem kann sich das Schablonenpapier in Abhängigkeit von Luftfeuchtigkeit und Temperatur ausdehnen oder schrumpfen. Bei 5 Meter langen Rumpfplanken können diese Schwankungen im Extremfall plus/minus 3 bis 4 cm betragen.
Wir favorisieren daher die im Bootsbau übliche Übertragung der Maße von dem Bauplan auf die Sperrholzplatten nach dem Strakverfahren. Dabei werden zunächst an Meßpunkten, die durch den Plan vorgegeben sind, Nägel in die Platten geschlagen. Dann wird eine dünne Holzleiste an die Nägel geklemmt. „Straken“ bedeutet das Verbinden der Meßpunkte zu einer Linie mit harmonischem Kurvenverlauf, die man entlang dieser Holzleiste zeichnet. Dieses Verfahren ist natürlich aufwändiger als die Verwendung vollflächiger Papierschablonen, aber im Ergebnis auch wesentlich exakter. Da die Rumpfplanken später miteinander verbunden werden, ist der Linienverlauf entscheidend, da die Planken ansonsten nicht richtig zueinander passen.
Bieten Sie auch Bausätze an?
Bausätze fertigen wir mittlerweile nicht mehr. Die deutliche Mehrheit unserer Kunden möchte sich das Baumaterial selbst besorgen. Wir haben noch einige Bausätze des Modells Mono Stray 52 auf Lager (siehe Details) - bei Interesse kontaktieren Sie uns gerne!
Liefern Sie auch in die Schweiz?
Wir senden die Baupläne und Bauanleitungen auch in die Schweiz. Die Bestellung ist aber nicht über unseren Onlineshop möglich. Bitte teilen Sie uns Ihre Bestellung über unser Kontaktformular mit. Die Versandkosten betragen bei einer Bauanleitung 8,99 Euro, bei einem Bauplan oder einem Bauplan inkl. Bauanleitung 26,90 Euro.
In welchem Bereich werden die Boote eingesetzt?
Durch die Länge und den V-förmigen Rumpf (Knickspant) sind die Boote prädestiniert für lange und ermüdungsarme Fahrten in ruhigeren Gewässern. Der Stauraum der Boote ist großzügig bemessen, so dass auch Gepäck für mehrtägige Touren mitgenommen werden kann. Für Wildwasserfahrten sind sie ungeeignet, hier wären ein Rundboden und ein kürzeres Boot Voraussetzung für eine hohe Wendigkeit.
Sind die Boote belastbar?
Die Stabilität der Boote entsteht durch den Verbund der einzelnen Materialien. Die Bezeichnung Komposit-Boot wäre daher auch zutreffender als die Bezeichnung Holzboot. Durch den Verbund von Sperrholz mit Glasfasern als Verstärkungsgewebe entsteht ein festes und steifes Material. Da Glasgewebe aufgrund seiner Transparenz nicht sichtbar ist, wissen viele Paddler gar nicht, dass die Boote damit beschichtet sind. Im Materialverhalten sind keine Nachteile gegenüber Kunststoffbooten (z.B. aus Polyethylen) auszumachen.
Wie sind die guten Fahreigenschaften zu erklären?
Den größten Einfluss auf die Fahreigenschaften haben Rumpfform, Sitzposition des Paddlers und Gewicht des Boots. Die am Computer konstruierte Rumpfform wird strömungstechnisch unter Berücksichtigung sonstiger Vorgaben (ausreichend Platz für Paddler und Zuladung) optimiert. In die Berechnung der optimalen Sitzposition fließt die Position des Bootsschwerpunkts sowie eine theoretisch angenommene Verteilung des Gepäcks ein. Das Gewicht wird so gering wie möglich gehalten, ohne Kompromisse hinsichtlich statischer Eigenschaften der Boote einzugehen.
Warum sind gelegentlich auch extrem leichte Holzkajaks auf dem Markt zu finden?
Diese Gewichtseinsparung ist nur möglich, wenn Laminat- oder Lackschichten eingespart werden. Jede Schicht Glasfasergewebe - mit Epoxidharz aufgetragen - hat ein bestimmtes Gewicht. Wenn beispielsweise das Deck nicht mit Glasfasergewebe laminiert wird, oder wenn Lackschichten eingespart werden, sieht man das dem neuen Boot zwar nicht gleich an. Doch spätestens dann, wenn Sie eine Delle im Deck haben oder das Sperrholz bei Kratzern im Rumpf sichtbar wird, werden Sie sich über diese Gewichtseinsparung ärgern.
Hier ein Rechenbeispiel: Wir empfehlen, das ohnehin schon recht leichte Okoumé-Sperrholz zu verwenden. In unserem längsten 1er-Kajak (5,18 m) sind ca. 6 Quadratmeter Bootsbau-Sperrholz verbaut. Bei einer Dichte von ca. 475 kg pro Kubikmeter kommen so schon mehr als 12 kg zusammen. Dazu kommen die Epoxid-, Glas- und Lackschichten (hier rechnet man mit etwa 800 g pro Quadratmeter), sowie Spachtelkehlen und der komplette Ausbau (Sitz, Rückenband, Fußrasten, Gurte, Deckleinen, Tragegriffe). Das Gewicht summiert sich bei diesem relativ langen Boot also automatisch auf ca. 20-21 kg.
Kann das Holz sich nach einiger Zeit verfärben?
Holzoberflächen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, können dunkler werden oder ausbleichen, da der UV-Anteil der Strahlung photochemische Reaktionen an der Holzoberfläche auslöst. Aus diesem Grunde empfehlen wir, die Decks der Boote mit Epoxidharz und hochwertigem transparentem Yachtlack zu beschichten, die mit UV-Absorbern versetzt sind. Diese minimieren eine mögliche Verfärbung des Holzes. Der ursprüngliche Holzfarbton kann sich dennoch leicht verändern, auch wenn einige Anbieter das nicht gerne zugeben.
Dies ist insbesondere bei kleinen Sportbooten der Fall, auf die typischerweise nur wenige Lackschichten aufgetragen werden. Dagegen ist beispielsweise bei Yachtdecks, auf die 10 bis 20 oder sogar mehr Lackschichten aufgetragen werden, annähernd keine Farbveränderung festzustellen. Da eine leichte Verfärbung aber immer das ganze Boot gleichmäßig betrifft, wird das ästhetische Gesamtbild eines Holzbootes nicht abgewertet.
Können Holzkajaks faulen?
Das Eindringen von Feuchtigkeit ins Holz ist Voraussetzung für die Ansiedelung von holzzerstörenden oder holzverfärbenden Pilzen. Sämtliche Sperrholzteile und Holzleisten der Kajaks sind aber mit Epoxidharz versiegelt, zudem ist das komplette Boot außen mit Glasfasergewebe sowie mit mehreren Schichten Klarlack bzw. farbigem Lack beschichtet. Daher ist ein Faulen eigentlich ausgeschlossen.
Sollte allerdings durch eine heftige Kollision oder einen spitzen Gegenstand ein tiefer Riss entstehen, der bis in das Glasfasergewebe vordringt, so sollte man diese Stelle lokal ausbessern, also ein kleines Stück Glasfasergewebe neu auftragen oder zumindest die Stelle neu lackieren. Dies ist aber kein spezifischer Nachteil von Holzkajaks; auch bei reinen Kunststoffkajaks sind Flickarbeiten gelegentlich erforderlich.
Ist eine besondere Pflege der Boote erforderlich?
Die Boote sind ähnlich robust wie Kunststoffkajaks, daher ist prinzipiell überhaupt keine Pflege erforderlich. Wenn die Boote allerdings jahrelang intensiv gebraucht werden und beispielsweise immer wieder über steiniges Ufer gezogen werden, entstehen natürlich Kratzer im Lack des Rumpfes.
Da das Sperrholz durch Glasfasergewebe sowie mehrere Schichten Epoxidharz und Lack geschützt ist, ist es recht unwahrscheinlich, dass ein Kratzer einmal bis ins Holz vordringt. Diese Kratzer haben also eher einen kosmetischen Charakter. Dennoch ist es natürlich Ihnen überlassen, ob Sie den Rumpf noch einmal leicht anschleifen und eine neue Lackschicht aufbringen. Der Aufwand für diesen Arbeitsschritt ist überschaubar, und Ihr Boot sieht anschließend wieder aus wie neu!
Wie sollten die Kajaks gelagert werden?
Die Kajaks sollten trocken gelagert werden. Normalerweise werden Kajaks in Bootshäusern, Garagen oder unter dem Dachüberstand auf Böcken gelagert oder liegen auf gepolsterten Konsolen, die in die Wand geschraubt werden. Auch eine Aufhängung an der Werkstatt- oder Garagendecke ist natürlich möglich.
Welche Kajak-Ausstattung sollte ich wählen?
Das hängt davon ab, wie und wie häufig Sie Ihr Kajak einsetzen, wie viel sie investieren wollen, und was Ihnen optisch gefällt. Bei einem Holzkajak, das sich vor allem durch seine Ästhetik auszeichnet, spielen natürlich auch optische Aspekte eine Rolle. Ob Ihnen beispielsweise Zurrgurte oder eine nicht sichtbare Befestigung der Staufachdeckel besser gefällt, ist Geschmackssache. Funktional und sicher sind beide Systeme.
Wie transportiere ich ein Kajak?
Normalerweise werden Kajaks auf dem Autodach transportiert, dort finden zwei Kajaks nebeneinander Platz. Bei mehr als zwei Kajaks wird oft ein spezieller Anhänger ("Trailer") benutzt. Sollte Ihr Kajak standardmäßig in einem Bootshaus liegen, benötigen Sie je nach Entfernung zur Einlassstelle möglicherweise einen kleinen Bootswagen, mit dem Sie das Kajak hinter sich herziehen können. Einen solchen Bootswagen können Sie auch bei der Paddeltour mitnehmen; manchmal ist ein Umtragen des Boots erforderlich, um beispielsweise von einem See in den nächsten zu gelangen oder Hindernisse (z.B. Wehre) zu umgehen. Sie können den Bootswagen entweder zusammenklappen und in einem der Staufächer des Boots transportieren oder ihn auf dem Deck befestigen.
Was ist beim Dachtransport zu beachten?
Zunächst einmal sollten Sie sich sicherheitshalber informieren, für welche Dachlast Ihr Fahrzeug zugelassen ist. Bei den meisten Autos ist es aber kein Problem, zwei Kajaks auf dem Dach zu transportieren. Sie können die Kajaks entweder hochkant oder flach liegend transportieren. Für beide Varianten sind auf dem Markt viele Systeme erhältlich (entweder Komplettsysteme, oder solche, bei denen Sie Transportbügel oder -schalen auf Ihren Dachgepäckträger montieren). Wir empfehlen die flache Variante; so müssen Sie die Kajaks nicht höher als unbedingt nötig heben. Außerdem ist Ihr Fahrzeug so weniger anfällig für Seitenwind.
Bei der Position des Boots auf dem Dach ist zu beachten, dass die vordere Bootsspitze nicht über die vordere Stoßstange hinausragt (stellen Sie sich vor, Sie betrachten das Auto von oben). Nach hinten darf das Boot maximal 1,50 m über die hintere Stoßstange hinausragen (wobei Sie das Bootsende ab einem Überstand von einem Meter beispielsweise mit einer roten Fahne signalisieren müssen).
Zur Befestigung nutzen Sie Zurrgurte. Oft bieten die Hersteller von Dachtransportsystemen diese direkt mit an. Die Gurte müssen auf jeden Fall so fest angezogen werden, dass sich die Boote auch bei einem Bremsmanöver nicht vom Dach lösen können. Oft werden Bug und Heck noch zusätzlich mit Seilen an der vorderen und hinteren Stoßstange befestigt.
Sie sollten das Cockpit des Boots während der Fahrt mit einem Lukendeckel verschließen. Solche Deckel sind z.B. in Neopren erhältlich und halten sowohl Regen als auch Wind ab. Die Geräusche während der Fahrt werden zudem stark reduziert.
Muss mein Kajak in irgendeiner Form gekennzeichnet sein?
Innen im Boot (also typischerweise im Cockpit-Bereich) müssen Name und Anschrift des Eigners zu finden sein. Eine amtliche Kennzeichnung ist bei Kajaks nicht vorgeschrieben. Außen am Boot soll aber – wenn man auf Binnenschifffahrtsstraßen unterwegs ist – in lateinischen Buchstaben (mind. 10 cm hoch) der Bootsname angebracht werden. Allerdings wird das in der Praxis kaum umgesetzt; dieses Thema wird in Onlineforen intensiv diskutiert.
Welches sonstige Zubehör könnte beim Paddeln sinnvoll sein?
Die Wahl des Doppelpaddels hängt vom Paddler und vom Einsatzzweck ab. Beim Wasserwandern ist die Ausdauer entscheidend, ein kleines Paddelblatt wäre ratsam. Zwar sind damit mehr Paddelschläge verbunden, der Einsatz ist jedoch wesentlich kraftsparender als bei einem breiten Paddelblatt. Auch das Gewicht des Paddels macht sich auf mehrstündigen Touren bemerkbar. Wenn man zu zweit paddelt, empfiehlt es sich, dass der etwas konditionsschwächere Paddler ein leichteres Paddel benutzt, damit sich die Ermüdung bei beiden Paddlern etwa gleichzeitig einstellt. Die Länge des Paddels hängt von der Größe des Paddlers und von der Breite des Bootes ab. Sie sollten sich umfassend im Fachhandel beraten lassen.
Eine Spritzdecke sorgt dafür, dass kein Spritzwasser und auch kein vom Paddel abtropfendes Wasser im Cockpit landet, der Paddler also nicht in einer Pfütze sitzen muss. Spritzdecken bestehen aus wasserabweisenden elastischen Materialien und werden über den Cockpitrand gestülpt. Wichtig ist also, bei der Wahl der Größe der Spritzdecke die Größe des Cockpits und des Paddlers zu berücksichtigen. Achten Sie darauf, dass die Griffschlaufe der Spritzdecke während der Paddeltour immer gut greifbar ist. Spritzdecken sind übrigens nicht nur für Einerkajaks, sondern auch für Zweierkajaks mit großem Cockpit erhältlich (wobei diese meist ohne Spritzdecke gefahren werden).
Wichtig ist natürlich die Schwimmweste; Auftrieb und Größe hängen vom Paddler ab. Weitere mögliche Accessoires sind z.B. Wurfsack und Abschleppleine. Auch ein Signal-Nebelhorn (oder eine Trillerpfeife) sollte an Bord sein, um sich z.B. bei Motorbooten oder Schiffen bemerkbar machen zu können. Ein Erste-Hilfe-Set ist ebenfalls sinnvoll. Sollte doch einmal Wasser ins Cockpit eindringen (z.B. beim Ausstieg nach Kenterung), dann kann eine handbetriebene Lenzpumpe (oder zumindest ein Schwamm) hilfreich sein.
Wasserschuhe sind praktisch beim Ein- und Ausstieg; die Gefahr einer Schnittverletzung an den Füßen lässt sich damit deutlich reduzieren. Eine Paddeljacke kann Sie warm und trocken halten. Generell gilt auch für den Themenkomplex Sicherheit: Lassen Sie sich hierzu kompetent beraten.
Zum wasserdichten Verpacken von Proviant, Kleidung, Wertsachen etc. gibt es eine Vielzahl von Säcken, Taschen und Tonnen, die in den Staufächern oder im Cockpit untergebracht werden bzw. auf dem Deck befestigt werden können.
Ein nützliches Utensil ist die Paddelleine, mit der das Paddel am Deck befestigt werden kann. Dies ist äußerst praktisch beim Ein- und Aussteigen; man kann das Paddel einfach im Wasser schwimmen lassen, ohne dass es davon treiben kann. Eine Paddelleine ist nicht teuer; man kann sie auch leicht selbst herstellen.
Einige Paddler haben Probleme mit „eingeschlafenen“ Gliedmaßen durch eingeschränkte Blutzirkulation; durch die richtige Polsterung lässt sich Abhilfe schaffen. Daher versuchen viele Paddler, sich ihr Cockpit ein wenig komfortabler zu gestalten. Hierzu gibt es Hilfsmittel (meist Schaumstoffe; wichtig ist, dass sie geschlossenzellig sind), die ins Kajak eingeklebt werden und Fersen, Knie, Oberschenkel oder Hüfte polstern sollen. Man kann sich hierzu beispielsweise auch eine günstige Isomatte zurechtschneiden (Isomatten bestehen meist aus geschlossenzelligem Schaum). Auch ein Gelkissen, das man auf den Sitz auflegt, kann Abhilfe schaffen.